Beim Treffen des Vorstandes der
Pfarrerinitiative mit den Diözesanvertretern am 1./2. Juli in Puchberg habe
ich für die Mitglieder der Diözese Innsbruck teilgenommen. In sehr
konstruktiver Atmosphäre wurde erarbeitet, wofür die Pfarrerinitiative steht:
für eine Seelsorge auf Augenhöhe, für eine Kirche im Sinne des II.
Vatikanischen Konzils und für eine Spiritualität genährt aus der Bibel und der
Wahrnehmung der Zeichen der Zeit.
Am
10. September haben wir Pfarrerinitiative-Mitglieder der Diözese Innsbruck
zum 4. Mal getroffen. An folgenden Schwerpunktthemen arbeiten wir in
nächster Zeit:
- - Kriterien für die Übernahme zusätzlicher Pfarren/Aufgaben – stärkere Beteiligung von Laien an der Gemeindeleitung
- - Stärkung der WortgottesdienstleiterInnen
- - Förderung des Diakonates
- - Kommunionempfang und Segnung von Geschieden-Wiederverheirateten
- - Förderung zeitgemäßer Spiritualität
- - Pastoral im Krankenhaus
- - Leitungs- und Predigtdienst von Frauen
Bei der Wahl der Diözesansprecher
wurden Dekan Bernhard Kranebitter und Dekan Franz Neuner (Stv.) einstimmig mit
je einer Enthaltung auf zwei Jahre gewählt.
Auf Initiative der Mitglieder der
Pfarrerinitiative der Diözese Innsbruck wurde der Text der zweiten Anmerkung
zum „Aufruf zum Ungehorsam“ bezüglich „priesterlose Eucharistiefeier“
überarbeitet. Er lautet nun:
„Der „Aufruf zum Ungehorsam“ mit seinem provokanten
Kunstbegriff der „priesterlosen Eucharistiefeier“ ist der Form nach ein
dramatischer Notruf und keine theologische Grundlegung. Wegen der aufgetretenen
Missverständnisse stellen wir klar, dass für uns zur Eucharistiefeier das
Hochgebet und der ordinierte Priester gehören.
Allerdings wird vielen berufenen, geeigneten Christen und
Christinnen der Zugang zur Priesterweihe von den Bischöfen verwehrt, weil diese
am Pflichtzölibat festhalten und auch nicht bereit sind, über die Priesterweihe
der Frau nachzudenken. Auch belegen sie Priester, die geheiratete haben weiter
mit dem Verbot, ihrer Berufung nachzukommen. In mehr als der Hälfte der
katholischen Gemeinden der Weltkirche wird wegen des dadurch entstandenen
Priestermangels der Sonntagsgottesdienst als Wortgottesfeier gestaltet, um die
Gemeinschaft im Glauben lebendig zu erhalten.
Wir streben weiterhin die Eucharistiefeier mit dem Priester
als Vorsteher und Verbindungsglied zur gesamten Kirche an. Wenn die
Kirchenleitung immer mehr Gemeinden für die Eucharistiefeiern keinen Vorsteher
mehr zur Verfügung stellt, fragen diese Gemeinden mit Recht, wie sie nun zu
ihrer Eucharistiefeier kommen und ob es nicht neue Wege dorthin geben muss.“
Bernhard Kranebitter