Aktuelles:
„Kreuz&quer“-Umfrage zur Pfarrerinitiative und zum
„Aufruf zum Ungehorsam“
Die wichtigesten Ergebnisse im Detail:
Bericht von der Generalversammlung der Pfarrerinitiative
Österreich
am 6. November
2011, 15 – 18 Uhr, Linz, Ursulinenkirche
Von den 20 Mitgliedern unserer
Diözese haben wir zu sechst teilgenommen: Erich Daxerer, Ewald Gredler, Franz
Mayr, Franz Neuner, Ludwig Kleissner und Bernhard Kranebitter. Es haben sich 81
der inzwischen 361 Mitglieder eingefunden.
In einem kurzen Rückblick hat
Helmut Schüller über den Hintergrund berichtet, wie es zum „Aufruf zum
Ungehorsam“ gekommen ist, wie auch über die starken Reaktionen darauf und dem
großen Interesse, das der Initiatve auch von Priestern aus dem Ausland
entgegengebracht wird.
Wichtig war, dass anschließend
ausgiebig Zeit für sehr engagierte Stellungnahmen zur Verfügung gestanden ist.
Am intensivsten wurde unser erster
diözesaner Antrag diskutiert:
1.Der
„Aufruf zum Ungehorsam“ soll in Zukunft „Aufruf zur Selbstverantwortung“
heißen.
Die Ablehnung des Antrages mit
beinahe 90% wurde unter anderem mit dem Hinweis darauf begründet, dass „Aufruf
zum Ungehorsam“ so etwas wie ein vertrauter Markenname geworden sei, der nicht
geändert werden sollte. Wir müssen diese demokratische Entscheidung trotz
gegenteiliger Meinung akzeptieren.
Weitere Wortmeldungen:
-„Es bräuchte auch so etwas wie eine
Bischofsinitiative.“
-„Es geht
nicht um ein Match Pfarrerinitiative – Bischöfe, sondern darum, dass das Volk
Gottes vor Ort und als Gesamtes 'gewinnt'.“
-„Die von
Gott dem Volk Gottes und der Gemeinde zugesprochene Würde und Autorität sollen
zum Tragen kommen.“
-Hinweis
auf Can. 212 § 3 des Kirchenrechtes: Die Gläubigen haben „das Recht und
bisweilen sogar die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche
angeht, den geistlichen Hirten mitzuteilen …“
Mit über 90 % der Stimmen wurden
unsere beiden weiteren Anträge angenommen:
2.Unter
den diözesanen Mitgliedern der Pfarrerinitiative sollen „Diözesansprecher“
ermittelt werden, die mit dem Vorstand in wichtigen Fragen und bei
Stellungnahmen gemeinsam beraten und entscheiden.
oBis spätestens Weihnachten werden die Diözesansprecher
in den Diözesen ermittelt werden.
3.Die
im „Aufruf zum Ungehorsam“ genannten Anliegen sollen unter Einbeziehung von
Vertretern der Pfarrerinitiative aus anderen Diözesen Österreichs präzisiert
und weiterentwickelt werden.
oDie Diözesansprecher werden mit dem Vorstand die
Anliegen des „Aufrufes zum Ungehorsam“ und der Grundsatzerklärung „Mit
drängender Sorge“ präzisieren und weiterentwickeln. Mit allen Mitgliedern soll
in den Räten und Gremien der Pfarren, Dekanate und Diözesen in Dialog und
Aktion an deren Umsetzung gearbeitet werden.
In einem Referat sprach Dr. Markus
Schlagnitweit von der KSÖ über „Gehorsam und Ungehorsam in der Kirche“ und
verwies dabei besonders auf den lesenswerten Artikel „Gehorsam“ im Lexikon für
Theologie und Kirche.
Helmut Schüller zeigte als Obmann
der Pfarrerinitiative die Schwerpunkte für die Zukunft auf:
1.Weiterentwicklung,
Entfaltung, Schwerpunktsetzung der Anliegen, auch unter Einbeziehung von
Fachleuten.
2.Aufmerksamkeit,
dass die Bischöfe den Dialog primär mit dem Kirchenvolk und mit den
Pfarrgemeinden, nicht mit den Priestern führen.
3.Die
internationale Vernetzung, die bereits u. a. mit Ländern wie Deutschland,
Irland, Frankreich, Spanien, Polen, … besteht, soll ausgebaut werden.
Uns Mitgliedern der Diözese
Innsbruck ist in Überarbeitung des Punktes der Grundsatzerklärung der
Pfarrerinitiative „Mit drängender Sorge“ wichtig:
Leitung der Kirche durch deren Amtsträger schließt auf Grund
des gemeinsamen Priestertums die Teilhabe der Getauften und ihrer Gemeinden an
der Verantwortung und den Entscheidungen der Kirche ein. Dies gehört zum Wesen
des Lebens und des Zukunftsweges der Kirche als Communio (Gemeinschaft) und
Volk Gottes. Deshalb setzen wir uns mit aller Kraft für eine Wiederbelebung
echter Mitentscheidung und des synodalen Prinzips auf allen Ebenen der Kirche
ein.
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